Ko(s)misches Prinzip 2


Je mehr Du nach dem Glück suchst, desto kleiner ist die Chance es zu finden.
Dafür findest Du aber jede Menge anderen Kram.

Wenn ich mich heute auf die Suche nach dem Glück mache, finde ich es praktisch an jeder Ecke. Zumindest scheint es auf den ersten Blick so. Denn wenn man den blumigen Sprüchen der Werbeindustrie Glauben schenken darf, dann reicht schon allein das Konsumieren bestimmter Produkte aus, um glücklich zu werden. Einfacher geht’s wirklich nicht mehr. Oder zweifelst du etwa daran, dass es mit dir und dem Nachbarn nur dann klappt, wenn deine Weingläser nicht mindestens wie Tiffanyjuwelen strahlen? Bleibt noch die kleine Frage im Hinterkopf: Warum sind wir nicht alle glücklich? Konsumieren wir nicht genug? Ich kenne aber auch Menschen, die haben reichlich und sind trotzdem nicht glücklich. Die werden doch wohl nicht etwa das Falsche konsumiert haben? Wie dem auch sei, der Schlüssel zu dauerhaftem Glück ist nicht im Materiellen zu finden, zumindest nicht ausschliesslich. Materielle Dinge haben nämlich die Eigenart alt zu werden, sich abzunutzen, kaputt zu gehen oder geklaut zu werden. Heftet man sein Glück daran, passiert damit das Gleiche. Wäre doch schade um das schöne Glück - nicht war?


Dauerhaftes Glück ist,
nicht mehr abhängig zu sein,
von sich ständig wandelnden,
äusseren Umständen.

(Zitat v. Traleg Kyahzön Rinpoche)


Und noch eine kleine Geschichte vom Glück

Es war einmal ein Mann, der rannte so schnell er konnte durch die Welt. Er rannte so schnell, dass er weder nach rechts noch nach links schauen konnte. Gelegentlich hielt er kurz an, schnaufte drei mal und rannte sofort wieder weiter. Einmal wurde er von einem Passanten gefragt, warum er es denn so eilig hätte. Der Mann antwortete, er wäre hinter seinem Glück her, deshalb müsse er jetzt auch sofort wieder los, sprach’s, drehte sich um und lief weiter. Als der Mann hinter der nächsten Strassenecke verschwunden war, kam ein schnaufendes Etwas neben dem Passanten zum Stehen. „Wer bist du denn?“, fragte der Passant das völlig ausser Atem geratene Etwas. „Ich bin das Glück des Mannes, der gerade hier vorbeigelaufen ist. Ich versuche ihn schon die ganze Zeit einzuholen, aber er ist einfach zu schnell für mich.“
(Autor unbekannt)


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